„Der Bahnmarathon ist wirklich einzigartig im Bahnradsport“, hebt Ex-Profi und Organisator in der Öschelbronner Reihen, Sven Krauß, hervor. „Es ist einfach die Länge, die das Ganze zu etwas Besonderem macht. Dabei sind vor allem die Pausen der Knackpunkt. Nach zwei Stunden Rennen fahren mit einem 50er-Schnitt, anschließend Pause machen und den Partner auf die Bahn schicken, um sich dann nach der Pause wieder für zwei Stunden Hatz auf das Rad zu schwingen, ist für den Körper und Kopf schon extrem“, plaudert Krauß, 3.Vorsitzender beim RSV Öschelbronn und für den Rennsport zuständig ist, aus dem Nähkästchen. Der 34-Jährige muss es wissen. Zusammen mit Christian Grasmann triumphierte er 2009 bei „1001 Runde“.

Nachdem die Rennveranstaltung im vergangenen Jahr ausfiel, legen sich die Macher des RSV Öschelbronn für den 19.August 2017 mit Feuereifer ins Zeug. Der Countdown läuft: „Wir haben nach dem Ausfall der Veranstaltung 2016, in diesem Jahr eng mit Ludwigshafen zusammen gearbeitet, um möglichst ein gemeinsames Startfeld zu finden. Wir haben dies so schon bei der Sixdays-Night im Juni diesen Jahres erfolgreich durchgezogen. Das Ergebnis sind aktuell 13 Teams für diesen einzigartigen Event“, freut sich Krauß.

Dabei sind auch erstjährige U23-Fahrer, wie der Junioren-Bahnweltmeister von 2016 und aktueller Schweizer Bahnmeister Stefan Bissegger, der mit seinem Landsmann Claudio Imhof an den Start gehen wird. Auch ein japanisches Duo, sowie Paarungen aus Tschechien und Österreich haben gemeldet. Mit Fabio Nappa (zusammen mit dem Stuttgarter Yannik Mayer) und Marc Dengler (mit Moritz Kaase/RSV Gütersloh) gehen auch zwei Lokalmatadore auf die Rundenjagd.

Es ist ein echtes Zweiermannschaftsrennen und ist keinesfalls nur etwas für klassische Bahnfahrer. Die Distanz über 200 Kilometer gibt dem Rennverlauf einen ganz besonderen Charakter.

Ursprünglich sollte das lange Bahnrennen ein reines Trainingsrennen für den Winter werden, wurde jedoch schnell zur fixen Rennidee für den Sommer. Der Bahnmarathon war geboren und begeisterte von der ersten Austragung im Jahr 1990 Fahrer und Publikum und wurde als „1001 Runde“ zum Highlight des Jahres für den RSV Öschelbronn, aber auch für Fahrer und die Bahnradfans.

„Auch in diesem Jahr dürfen sich die Zuschauer wieder auf spannende Duelle und hart umkämpfte Rundengewinne freuen“, verrät Sven Krauß und weiß auch warum: „Die 200 Meter lange Holzbahn im Radstadion des RSV Öschelbronn ist geradezu prädestiniert für harte Zweikämpfe und Spannung pur.“

Das Zweier-Mannschaftsrennen über 200 Kilometer und 200 Meter absolvieren die 13 gemeldeten Teams in rund vier Stunden. Eventuell sind sie sogar schneller.

Nach der halben Distanz wird eine Pause über rund eine halbe Stunde eingelegt. Jede 50.Runde erfolgt eine Wertung. Die Schluss- und Halbzeitwertungen zählen doppelt.

Neben der sportlichen Höhepunkte sorgt ein attraktives Beiprogramm für Unterhaltung der jüngeren Zuschauer. Die beim RSV Öschelbronn obligatorische „Pump Track“ sowie eine Wasserlaufrolle stehen zum Testen bereit. Auch kulinarisch kommen die Zuschauer der „1001 Runde“ nicht zu kurz. Bei der Hocketse kann man sich zum Beispiel die „Sau am Spieß“ und ein kühles Bier schmecken lassen.

Beginn des Bahnmarathons: Freitag, 19.08.2017, 18.00 Uhr / Eintritt: € 7,–

Am 9. September 2017 folgt ein weiteres Highlight für eingefleischte und neue Bahnradfans, quasi über den Tellerrand geschaut rüber nach Hessen: Bei „Velodrom in Flammen“ in Darmstadt. Dazu haben wieder ein Dutzend Gespanne gemeldet. Ein imposantes Feuerwerk beschließt die Rennnacht im Beton-Oval nach den Siegerehrungen, das die Zuschauer auch nach den rennen noch zum Verweilen auf der einzigen Radrennbahn Hessens einlädt. Einlass ist um 17.00 Uhr. Die Rennen starten um 18.00 Uhr.

 Text: uhu/ RSV Öschelbronn