Moritz Fußnegger musste allerdings bereits nach dem Einzelzeitfahren am Samstag sein in Frankfurt a.M. erobertes Leadertrikot abgeben, befindet sich aber in Lauerstellung.

Wie schon zum Bundesligaauftakt in Hessen starteten die Fahrer des „LV Württemberg Junioren BL Team“ hervorragend vorbereitet und eingestellt in das erste Rennen der Auensteiner Radsporttage.

„Alle Fahrer hatten sich die Strecken in den letzten Wochen mehrmals angesehen und kennengelernt und wurden beim Rennen gegen die Uhr optimal betreut durch Mechaniker Jochen und Physio Susanne. Zudem hatten wir direkt an der Strecke unser Hotel "Zum Ochsen" bezogen, alle konnten sich so optimal vorbereiten“, verriet Trainerfuchs Krieg.

Soweit konditionell und mental auf Zack, wurden sie auch lautstark vom Duo Kriegs und Sebastian Latz aus dem Renndienstwagen heraus angefeuert, mit Zwischenzeiten versorgt und zusätzlich motiviert.

Die Streckenkenntnisse zahlten sich aus - der unrhythmische Kurs mit Anstiegen bis zu einem Kilometer Länge war nur schwer zu bewältigen.

Während von Sven Reutter (RV Märchensee Wendelsheim) im Einzelzeitfahren (EZF) ein Platz unter den Besten erwartet wurde und er diesen Wunsch mit seinem sechsten Platz auch erfüllte, war die hervorragende Leistung von Laurin Winter (1.RV Stuttgardia Stuttgart) und seinem zweiten Platz überraschend. Die größte Überraschung aus württembergischer Sicht präsentierte allerdings der erstjährige Max Singer (Wanderer Schorndorf). Der letztjährige baden-württembergische Zeitfahrmeister der Jugend bolzte auf den starken fünften Platz. „Die Top-Platzierungen von Winter und Singer haben mich doch erstaunt, obwohl ich wusste, dass beide gut trainieren und die Form stimmt“, freute sich der 57-jährige Teamchef und stellte weiter fest: „Moritz, Fußnegger (RSpV06 Schwenningen), als Führender nach dem ersten Rennen als Letzter gestartet und von Haus aus kein Zeitfahrer, wollte unbedingt viele Punkte für die Gesamtwertung sammeln: Platz 21 ist für ihn überragend gewesen und zeigte wieder einmal überzeugend, wie der "Kopf" entscheidet und nicht das Material, das übrigens voll durchhielt!“

Die weiteren Platzierungen des WTB-Teams: 34.Jannik Steimle (RS Kirchheim uT)/ 35. Georg Brauße (TSV Betzingen)/ 51.Marc Jurczyk (RSG Böblingen)/61. Simon Redmers (1.RV Stuttgardia Stuttgart)

Platz zwei in der Teamwertung waren somit angesichts der besseren Brandenburger, die auch mit Lennard Kämna den Sieger stellten, in Ordnung.

Nach einer Nacht im "Ochsen" ging es am Sonntagmorgen bereits um neun Uhr an den Start. Kein Problem für die Jungs des WRSV. Die beiden „Kapitäne“ Sven Reutter und Moritz Fußnegger kontrollierten vom ersten Meter an das Feld. „Leider hatte bereits auf dem zweiten Kilometer Georg Brauße sein Rad "zerstört" und er musste auf das Ersatz-Rad wechseln, wie schon bei der Bundesligapremiere in Frankfurt“, war es Kriegs ein wenig bange, stand doch nun für die restlichen knapp einhundert Kilometer nur noch das relativ kleiner Ersatzrad für Moritz Fußnegger zur Verfügung. Die Sorge blieb unbegründet, es folgte kein weiterer Defekt.

Simon Redmers erwischte einen starken Tag, gehörte zu den ersten Ausreißern und blieb konstant in der Spitzengruppe.

„Als sich dann auch Max Singer auf dem Weg nach vorn begab, kontrollierte das Team das Feld souverän und vereitelte jegliche Nachführarbeit der anderen. Leider fuhr Max als noch sehr unerfahrener Sportler etwas zu schnell zur Spitze und hatte dann Probleme in dieser auch zu bleiben“, bedauerte der Wahlöschelbronner Kriegs: “aber er hat es gewagt!“

Drei Runden vor Schluss, der Tacho war bei fast einhundert Kilometer, fuhr des Begleitfahrzeug der Württemberger zur Spitze vor. „ Man sah am Berg deutlich die Kräfteverhältnisse. Simon Redmers hatte dann doch Schwierigkeiten, kämpfte sich immer wieder heran und erst am letzten Berg "zerlegte" sich die Dreiergruppe“, hielt der Landestrainer die Situation fest. Redmers wurde mit einer starken Leistung Dritter.

In der dreizehnten Runde mobilisierte Moritz Fußnegger nochmals alle Kräfte,

Der Achtzehnjährige "verabschiedete" sich aus dem Feld zu Beginn des Anstiegs nach vorn, fuhr fünfzehn Sekunden zum Feld heraus und überquerte als Vierter den Zielstrich. Sven Reutter sorgte mit seinem sechsten Platz für den dritten Top-Ten-Fahrer des Teams „LV WürttembergJunioren Bundesliga“ und wurde im Zielsprint nur von Manuel Porzner (Bayern) geschlagen. Marco Barke (RU Wangen) als Fünfzehnter und Laurin Winter als Neunzehnter vervollständigten das gute Ergebnis mit fünf WRSV-Fahrern unter den besten Zwanzig im Feld der vierundachtzig Fahrern, die das Rennen beendeten. Es siegte Patrick Haller vom Team Auto Eder Bayern.

Die weiteren WRSV-Platzierungen: 24.Georg Brauße/70. Max Singer

Das ist die Gesamtführung in der Teamwertung

„In der Gesamtwertung haben wir jetzt siebzehn Punkte Vorsprung zum Zweiten, den Bayern, und achtzehn Punkte auf das Team aus Baden“, rechnet Bodo Kriegs und bilanziert weiter:

„In der Einzelwertung ist Moritz Dritter, Laurin Vierter, Sven Siebter, Max Zehnter und Georg Vierundzwanzigster. Vier in den Top-Ten – das ist super!“

Die Ziele sind hochgesteckt

Nächste Station der Bundesliga ist bereits am Pfingstwochenende die 3-Bahnen-Tournee der Junioren in Oberhausen, Öschelbronn und Dudenhofen.

Starten werden Marc Jurczyk , Sven Reutter, Jannik Steimle und Laurin Winter.

Die Zielvorgabe ist die Verteidigung von Platz eins in der Teamwertung. Beste Siegchancen im Madison-Dreikampf hat das Duo Jurczyk - Reutter. Winter kann im Punktefahren für die Gesamteinzelwertung der Bundesliga punkten und Steimle bekommt diese Chance in Öschelbronn und steht als "schneller Mann" auch als Ersatz für den Madison-Wettbewerb zur Verfügung.

(Text:uhu/Foto: Löster)