Unser „Herr Radsport“ aus Oberjesingen war einfach immer überall. Beim Nachwuchs und bei der Elite. Schaute oft und gerne bei den Radrennen oder Hallenradsportveranstaltungen im Gäu vorbei – und auch örtlich über den Tellerrand hinaus. Zum Beispiel mit dem Rad nach Bellheim/Pfalz, wo dieses Foto (oben) 2012 entstand. „Rund um Schönaich“ war bis zuletzt ein Pflichttermin, aber er vergaß auch die Rennen im Norden oder ganz im Süden nicht. Wangen zum Beispiel und Leutkirch. Manchmal zückte er auch spontan den Geldbeutel und spendierte eine Prämie.

Er liebte besonders das Radstadion Öschelbronn mit all seinen rennsportlichen Highlights. Die Wiedereröffnung des Bahnjuwels des RSV Öschelbronn in seinem Gäu, nannte er einen Höhepunkt seiner vielen Jahre als Vertreter der Bezirke im WRSV-Präsidium. Erst letztes Jahr, 2016, legte er sein Ehrenamt aus gesundheitlichen Gründen nieder und gab nach zwölf Jahren auch den Bezirksvorsitz Schönbuch-Würmtal ab.

In den Ohren bleiben seine Worte: "Bei mir ist die Erkenntnis gereift, dass ein Radsportbezirk eine Art Förderverein ist. Die Hauptarbeit wird im Verband und in den Vereinen gemacht und der Bezirk ist das Bindeglied dazwischen.“

Ganz besonders am Herzen lag Ulli Faust die Bundes-Ehren Gilde e.V. im Bund Deutscher Radfahrer, die Organisation verdienter Mitglieder der Radsportvereine und -verbände. Die Bundes-Ehren-Gilde war sein besonderes „Baby“. „Die freundschaftliche und kameradschaftliche Verbundenheit ihrer Mitglieder auch über ihre aktive Zeit hinaus zu pflegen und ihre Treue zum BDR zu erhalten. Die Betreuung der Sportkameraden in ganz Deutschland sowie freundschaftliche Beziehungen zu Radsportverbänden, -vereinen und -kameraden im Ausland“ - all das lebte Ulli Faust aus vollster Seele. Dort war er Medienreferent, hatte die Redaktion der Gildenachrichten inne und war Vize-Gildemeister. Ein „Macher“ halt.

Zusammen mit seinem Sohn versuchte er zuletzt noch den „Grünen Radsport“, ein Klassiker, zu retten. Verpasste dem kleinen, feinen Radsportjournal der IBRMV (Internationale Bodensee – Rad und Motorfahrer – Vereinigung) mit Meldungen hauptsächlich aus dem Bereich des Vierländer-Ecks einen gelungenen, modernen Anstrich. Allerdings hielt sich das Blatt in der heutigen Internet- und Medienlandschaft nicht mehr sehr lange und Ulli zog die Reißleine. Zum Bedauern der Stammleser des "Grünen Radsport".

War mal Not am Mann, schoss er ganz selbstverstädnlich Fotos bei den Siegerehrungen oder schickte Informationen oder am Besten gleich ganze Texte. Er war da, wo man ihn brauchte. Er war überall, wo Radsport war.

Ulli Faust wird uns allen als liebenswerter, aber manchmal auch knorriger und überaus engagierter und zupackender Mensch und Sportfunktionär mit viel Herzblut in Erinnerung bleiben. Er verkörperte den Radsport in Person.

Im Alter von nur 70 Jahren hat sein Herz aufgehört zu schlagen. Wir sind sehr bestürzt und in Gedanken bei ihm, aber auch bei seiner Familie und Lebensgefährtin.

 

Mach es gut, lieber Ulli, wir vermissen Dich!

 

 

 

 Text/Fotos:uhu   Mach es gut!

 

 

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