Zahlreiche Vereinsvertreter waren nach Öschelbronn gekommen, die rege an den Diskussionen rund um den Rennsport teilnahmen.

Mitunter ein bisschen Wehmut – Servus für drei WRSV-Männer

Landestrainer Hartmut Täumler, der in 26 Jahre hervorragende Arbeit mit dem württembergischen Radsportnachwuchs leistete, etliche Talente zu international leistungsstarken Athleten formte , verabschiedete sich im Rahmen der Tagung von den Vereinsvertretern mit 65 Jahre in den „Ruhestand“ . Aber selbstverständlich bleibt er dem deutschen Radsport erhalten und wird in der neuen Saison als Sportlicher Leiter beim Amateurteam „Team Basso Bikes“ aktiv ins Geschehen eingreifen. Bis März ist der Wahl-Fischinger noch bei der WRSV-Jugend im Boot.

"harter Hund" - Hartmut Täumler

 

Nicht mehr im Trainerstab ist der Honorartrainer der Juniorinnen Patrick Banfi, der auf drei sehr erfolgreiche Jahre mit stark fahrenden Juniorinnen zurückblicken kann. Mit Jürgen Bubeck ist bereits der Nachfolger an Bord.

Alles im Blick - Patrick Banfi

Bedauerlich auch, dass der Rennsportkommissionsvorsitzende Jan Schlichenmaier - wie bereits von ihm angekündigt – von all seinen Verbandsämtern zurücktrat. Zwei Jahren hatte der 28-Jährige die Rennsportkommission als Leiter übernommen und hatte es zusätzlich über ein Jahr (mangels Nachfolger ) auch noch kommissarisch im Griff. Im Moment ist die Stelle vakant und soll schnellst möglich neu besetzt werden. Schichenmaier bleibt weiterhin Koordinator beim BDR-MTB-Nachwuchs und wird seinen Job als "Nationaler Elite Kommissär MTB der UCI" , den er seit Dezember 2015 inne hat, sicherlich mit viel Herzblut angehen.

Immer oben auf - Jan Schlichenmaier

 

Bilanzen 2015

Die Tagung in Öschelbronn begann mit einem Bericht des Präsidenten Hans Lutz über die Gespräche mit dem badischen Radsportverband BRV, bei denen es auch um die Fördergelder des Landessportverbandes LSV ging.

 

Jugend m

Es folgte der Bericht von Noch-Landestrainer Hartmut Täumler, der über die Saison 2015 hinweg mit acht U17-Kaderfahrern unterwegs war. Die männliche WRSV-Kader-Jugend saß insgesamt 54 Wettkampftage im Sattel. „Die Rundfahrt‐Bilanz 2015 fiel vor allem durch bemerkenswerte Ergebnisse der Fahrer des jungen Jahrgangs positiv aus. In der Nachwuchswertung der Hamburger Youngclassics konnten sich alle vier Fahrer des Jahrgangs 2000 unter den besten 20 platzieren. Vor allem die aktive Fahrweise und die taktische Umsetzung zeigten deutliche Leistungsfortschritte im Jahresverlauf. Bestätigt wurde dieser positive Eindruck durch den Gewinn des Nachwuchstrikots bei der Etappenfahrt Criterium Europeen Jeunesse in Luxemburg durch Felix Engelhardt (SSV Ulm) sowie durch sehr gute Resultate in den letzten Straßen‐Sichtungsrennen in Langenhagen.“, stellte Täumler klar. Felix Engelhardt wurde in den BDR‐Jugendkader 2016 berufen. Zwei Fahrer steigen altersgemäß in den WRSV-Juniorenkader 2016 auf. Kaderfahrer Lorenz Baumgärtner (TSG Leutkirch) beendete während der laufenden Saison 2015 den Leistungssport, „da er sich den steigenden Anforderungen von Schule und Leistungssport nicht mehr gewachsen fühlte“, bedauerte Täumler. Gleichsam hob der erfahrene Trainer den Zeigefinger und mahnte die Ernsthaftigkeit des Leistungssportes und den dazu nötigen Trainingseinsatz sowie die Intensität an.

 

Junioren

Auch Juniorentrainer Bodo Kriegs lieferte einen detaillierten Bericht zur abgelaufenen Saison 2015 mit zunächst elf Kaderfahrern (darunter mit Max Singer (Wanderer Schorndorf), Felix Bader (RSC Biberach) und Jan Hugger (RV Niedereschach) drei Bundeskaderfahrer), die zum Straßenstart im März beim traditionellen Trainingslager auf Mallorca - das zusammen mit den badischen Junioren als ARGE veranstaltet wird - rund 1800 Kilometer in hoher Qualität herunter spulten. Krankheitsbedingt musste Radsporthoffnung Felix Bader ab April passen und konnte nicht mehr trainieren. Hier schickte Kriegs von der Tagung aus beste Genesungswünsche nach Bad Waldsee! Die Erfolge: Max Singer wurde zwar bei der Junioren-Straßen-WM im amerikanischen Richmond durch einen Sturz in seiner Paradedisziplin, dem Einzelzeitfahren, um die greifbare Medaillenchance gebracht, sicherte sich aber zuvor bei der Straße-EM in Estland die Bronzemedaille gegen die Uhr. Bronze holte Singer sich auch bei der DM-EZF. Bei der DM-Berg feierte Johannes Adamietz (SSV Ulm) nach kluger Taktik in der Pfalz den deutschen Juniorenmeistertitel. Das Bundesligateam "WRSV-Holczer-Radsport-Team", das zum Teil durch die Abwesenheit der BDR-Fahrer nicht in Top-Besetzung starten konnte, gewann zweimal die Tagesmannschaftswertung und wurde Gesamt-Fünfter. Gute Patzierungen sammelten die WRSV-Junioren auch bei den Rundfahrten in Cottbus, Frankreich (Valromey) und Niedersachesen. Die BaWü-Titel im Zeitfahren und auf der Straße sicherten sich Singer und Luka Zetzsche (RSG Heilbronn). Singer und Hugger hatten Einsätze bei Nationcuprennen und internationalen Rundfahrten.

Zusammengefasst können wir auf eine erfolgreiche Saison 2015 zurückblicken. Die Ergebnisse sind sehr gut, wenn auch hier und da ein wenig mehr Glück wünschenswert gewesen wäre. Hauptziel unserer Bemühungen bleibt weiterhin und vorrangig die langfristige zielgerichtete Ausbildung und Förderung von jungen Nachwuchssportlern, um die Grundlagen für eine lange Leistungssportkarriere zu legen. Dazu bedarf es unter den aktuellen Bedingungen der gemeinsamen Anstrengungen von Sportlern, Trainern, Elternhaus, Schule und ganz wichtig den Sponsoren hier namentlich der „Holczer Radsport-GmbH“ in Person von Ronny Scholz.“ Der Dank für handfeste Unterstützung ging auch an Jochen Löster, Sebastian Latz, Nicole Faust, Wolfgang Waldhoff und Thomas Wörner. „Sie haben durch ihren selbstlosen Einsatz als Mechaniker, Helfer und Physiotherapeutin zur guten Bilanz beigetragen“, bekräftigte Kriegs. Der Juniorenkader 2016 umfasst zehn Fahrer.

 

Juniorinnen

Patrick Banfi, Trainer der Juniorinnen-Bundesligamannschaft „Team Mangertseder-WRSV“ hielt ebenfalls in einem Bericht über 2015 die Erfolge seiner Schützlinge fest. Dabei holten sie mehrfach Edelmetall auf der Bahn bei den DMs in Berlin und Köln und sicherten sich in einer starken Mannschaftsleistung auch die Bundesligamannschaftswertung der Juniorinnen auf der Straße. Liane Lippert (Seerose Friedrichshafen) feierte den Vizemeistertitel der Bundesliga. Die Team Mangertseder-WRSV-Mädels räumten zudem bei der BaWü Bahn in Öschelbronn ab. Das Team zeigte sich bei international anspruchsvollen Rundfahrten wie „Lotto Belgium Tour“, „Energiewacht Tour“, „Trofeo Da Morena-Piccolo“, „Trofeo Alfredo Binda“. Die Nationalfahrerinnen Laura Süßemilch (RSC Biberach), Liane Lippert und Katja Breitenfellner (RSV Öschelbronn) bestritten mit dem BDR-Team internationale Einsätze. Süßemilch und Breitenfellner starteten mit dem deutschen Nationalteam bei den Bahn-Weltmeisterschaften der Juniorinnen in Astana, wobei Süßemilch knapp an einer Medaille im Scratch vorbeischrammte und hervorragende Vierte wurde. Zuvor nominierte der BDR schon beide Fahrerinnen für die Bahn Europameisterschaft in Athen. Liane Lippert nahm an der Straßen-WM der Juniorinnen in Richmond teil und startete auch bei den Juniorinnen-Europameisterschaften (Straße) in Estland. Die württembergischen Fahrerinnen im letztjährigen Team Mangertseder-WRSV: Amelie Peiker und Anna-Lena Nowak (beide RV Viktoria Niedereschach), Katja Breitenfellner, Laura Süßemilch, die ebenfalls sehr starke, bereits mit Titel geschmückte und im BDR-Kader stehende Franziska Brauße (TSV Betzingen), Isabell Seif (RSC Biberach), Ann-Katrin Eickhoff (TSG Leutkirch).

Patrick Banfi dankte den Vereinen für die gute Zusammenarbeit. Sein Nachfolger Jürgen Bubeck, nun Honorartrainer der Jugend w und Juniorinnen, stellte im Anschluss Planungen und Maßnahmen für die Saison 2016 vor. Der Kader: Fünf Jugendfahrerinnen (darunter BDR-Fahrerin Sarah Wolfer (RSG Zollern-Alb) und sieben Juniorinnen (unklusive MTB-Fahrerinnen), darunter die Nationalfahrerinnen Franziska Brauße und Liane Lippert),

Es wurde angemerkt, dass der weibliche Rennsport nicht den Stellenwert der entsprechenden männlichen Klassen habe. Hier bestünde Nachholbedarf.

 

Vakante Position in der Rennsportkommission und Weiteres

Nach dem Ausscheiden von Jan Schlichenmaier wird dringend ein Nachfolger des Rennsportkommissionsvorsitzenden gesucht. Anfragen bei den anwesenden Vereinsvertretern verliefen jedoch im Sande. Spätestens im Juni sollte ein neuer Leiter der Rennsportkommission gefunden werden.

Neuer Fachwart Straße ist Uwe Töpfl vom RSC Schönaich, der auch die Ausschreibungen der Straße betreut.

Es folgten die Auswertung des BDR-Meldesystem, die Anzahl der Rennen und Lizenzen (WRSV/BRV), sowie die Auflistung der Lizenzen nach Altersklassen. Dabei seien vor allem der Rückgang der Lizenzanträge im Nachwuchsbereich alarmierend (worunter auch andere Sportarten massiv leiden und der nicht nur dem Geburtenrückgang, dem manchmal noch subjektiv empfundenen Imageproblem und der Ganztagsschule oder der Spaßgesellschaft geschuldet ist, Anmerkung Redaktion ). Dabei entwickelte sich eine rege Diskussion um Lösungsansätze. Passend dazu stellte der Seerose Friedrichshafen-Vertreter Kurt Lippert das am See erfolgreiche Konzept der Nachwuchsgewinnung „Häfler Bike Pool“vor. Es ermöglicht laut Lippert „via Sportunterricht den direkten Zugang zu den Schülern. Es sind dadurch bereits Vereinseintritte zu verzeichnen.“

 

Bilanz Ba-Wü-Schüler-Cup 2015

Nicht über mangelnde Teilnahme beim ersten Ba-Wü-Schüler-Cup (2015) als Nachfolger des früheren GVS-Erdgas-Schülercup konnte sich Mitorganisator Wolfgang Waldhoff (TSG Leutkirch) beklagen. Er sprach über die Finanzierung, die aktuelle Vorbereitung genauso wie über Sponsorensuche. Für die aktuelle Saison haben sich mehr Veranstalter gemeldet, als tatsächlich mit ins Rennprogramm aufgenommen werden können. Mehr unter:

BaWü-Schülercup 2016

 

Veranstalter für AOK-Jedermann-Rennserie gesucht/LBS Cup setzt auf Bewährtes

Auch Marc Benkert, Terminkoordinator und Liga-Beauftrager, sowie LBS Cup-Organisator beim WRSV zog Bilanz und gab einen Ausblick auf die neue Saison. Das betraf den Renn-Terminkalender ebenso wie den Stand der Dinge beim LBS Cup 2016  und der AOK Jedermannserie. (Aktueller WRSV-Bericht LBS Cup 2016) Gerade für die Jedermann-Rennserie werden noch Veranstalter gesucht, die sich mit Marc Benkert in Verbindung setzen können. Das ist auch die richtige Adresse für Anfragen zum Rennsportkalender. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Neuer Name: WRSV-Stützpunkttraining Friedrichshafen

In der aktuellen Saison 2016 kann (nach positiver Abstimmung zum Antrag aus der Zeppelinstadt) die Seerose Friedrichshafen ihre Trainingseinheiten „WRSV-Stützpunkttraining Friedrichshafen“ nennen, erhält aber keine finanzielle Leistungen vom Landesverband. Nach der Saison 2015 wird Bilanz gezogen und nochmals neu bewertet. Es trainieren dort hauptsächlich weibliche Kaderfahrerinnen.

 

Bürokratisches und Olympia

Neben dem Tagungspunkt „Ausschreibungsdienst über rad-net“ und der Bitte Ausschreibungsänderungen direkt an den WRSV und nicht an rad-net zu schicken, sowie die Ausschreibung rechtzeitig einzureichen, nämlich bis spätestens sechs Wochen vor Veranstaltung, kam noch Rio 2016 ins Spiel. Dort könnten bei den Olympischen Sommerspielen und bei entsprechender Qualifizierung auch Fahrer aus dem WRSV-Gebiet bzw. der ARGE am Start sein. Gute Aussichten haben dabei im Bahn-Vierer der Württemberger Leif Lampater und die beiden Badener Kersten Thiele und Domenic Weinstein (allesamt rad-net Rose Team).

 

Text:uhu /Infos Schlichenmaier/Lippert

Fotos:uhu

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