Zusammen mit den BDR-Kollegen Frederik Einhaus, Tom Müller, Leon Heinschke und Juri Hollmann starteten die beiden WRSV-Kaderfahrer bei der „48.Tour du Pays de Vaud“ (TPV), die zu den international anspruchsvollsten Etappen-Rennen der U19-Klasse zählt. So brach die TPV den bisherigen Teilnehmerrekord mit erstmals 144 Fahrer aus 25 Teams (24 Nationalteams, sowie ein Schweizer Mix-Team).

 

Das Rennen mit dem UCI-Radsportweltverband-Stempel ist bekannt für seine Kletteretappen und auch die diesjährige Streckenplanung sorgte mit insgesamt 4'947 Höhenmetern auf einer Gesamtdistanz von 319,8 Kilometer für ausreichend Klettermöglichkeiten. Und 2016: für unglaublich schnelle Rennen. Dabei machten vor allem die Schweizer von Beginn an Tempo und schienen auch nach vier Renntagen im Vollgasmodus zu bleiben.

Schon der kurze, wellige Prolog am Donnerstagabend von Carrouge über 3,7 Kilometer ging an die Schweiz, während Hugger und Adamietz mit ihrer Zeit nicht zufrieden waren und auf den weiteren Etappen zur Aufholjagd durchstarten wollten.

 

Das gelang am Freitag besonders Johannes Adamietz, der zwei Plätze hinter dem Teamkollegen Einhaus als 18. in der Spitzengruppe ins Ziel der ersten Etappe von Bofflens nach Apples (118 Kilometer/1'307 HM) fuhr. "Mit der ersten Etappe war ich zufrieden. Ich konnte zusammen mit Frederic die entscheidende Attacke mitgehen und als 18. ohne Zeitrückstand das Ziel erreichen", erklärt der junge Ulmer. Hugger erreichte Apples in der zweiten Verfolgergruppe als Vierzigster und rutschte in der Gesamtwertung bereits einige Plätze nach vorn.

 

Von den Stürzen auf der ersten Halbetappe am Samstag blieben beide Württemberger weitgehend verschont, nicht aber vom extrem schlechten Wetter. Dauerregen begleiteten die Fahrer während der Königsetappe am Samstagvormittag (80,3 Kilometer) von Ballaigues hinauf zur Alm „Les Rochads“ und wieder hinab nach Orbe. Bei der sehr langen Abfahrt von 1257 Meter ü.M. hinab auf 523 Meter ü.M. behinderte Nebel zum Teil die Sicht, was die jungen Rennsportler wenig beeindruckte. „Zu Rennbeginn heizten wir trotz des Regens mit einem 50er Schnitt und gaben Vollgas“, gibt Hugger zu Protokoll.„Allerdings hat uns Deutschen im Anstieg zur Alpe das letzte Quäntchen gefehlt, um vorn dabei zu bleiben, so mussten wir auf den letzten Metern bis zur Bergwertung die Spitze ziehen lassen. Bei der Abfahrt wären wir dennoch fast wieder hineingefahren“, sagt der Schwenninger. Im Ziel von Orbe erreichte der Württemberger als Bester des deutschen Teams der 38.Platz, direkt gefolgt von Adamietz, während der bis dahin Gesamt-13. Einhaus einen schlechten Tag erwischte und zurückfiel.

 

Beim anschließende Einzelzeitfahren auf der 12,1 Kilometerlangen flachen Strecke, mit kurzem, winkeligen Anstieg durch das alte Örtchen fand Hugger, der den Kampf gegen die Uhr gerne und eher erfolgreich bestreitet, nicht in den gewohnt guten Tritt, belegte mit 1:33.11 Minute Rückstand auf den amerikanischen Sieger, konnte sich aber in der Gesamtwertung weiter nach vorn schieben. Mit 1:55.26 Minute hinter Sieger McNulty wurde Adamietz 78. des EZF unter sonnigen Wetterverhätnissen.

 

Viele Attacken prägten die wellige und sehr schnelle Schlussetappe von Penthalaz nach Vufflens-la-Ville über 105,7 Kilometer ( 1'754 Höhenmeter). Auch Johannes Adamietz und Jan Hugger ergriffen unabhängig von einander die Initiative und wagten zusammen mit einzelnen Konkurrenten die Flucht. Aber erst der knackige Schlussanstieg hinauf zum Ziel entschied schließlich die dritte Etappe mit einem französischen Sieg. Hugger nutzte seine Kletterqualitäten und erreichte als guter Zwanzigster, zwei Plätze hinter Einhaus und mit 15 Sekunden Rückstand auf den französischen Etappensieger in der Spitze das letzte Ziel der TPV 2016. In der Gesamtwertung belegte er Rang 30. und war damit bester Deutscher. Johannes Adamietz beendete die Schlussetappe rund zwei Minuten später auf Platz 47. und belegte in der Gesamtwertung Platz 33, direkt nach Teamkollege Tom Müller. Es siegte der Schweizer Nationalfahrers Marc Hirschi, der für die knapp 320 Kilometer in den vier Tagen 07:26:47 Stunden benötigte.

 

vl: Jan Hugger und Johannes Adamietz - die Aufholjäger

Nur 97 der ursprünglich bei der TPV gestarteten 144 Fahrer beendeten die „Tour du Pays de Vaud 2016“.

Johannes Adamietz, der zuvor erkältet aus der "Kleinen Friedensfahrt" in Terezin herauskam, verglich die beiden von ihm gefahrenen Nations-Cup-Etappenfahrten abseits des Rennsports: "In der Schweiz war die Begeisterung am Streckenrand etwas größer und die Straßen waren viel besser vom Belag her." 

 

Text/Fotos:uhu

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