Der Deutschland-Cup Cross macht Station in Schwaben. Traditionell findet die beiden großen Crossrennen in Stuttgart-Vaihingen und in Magstadt im Doppelpack Anfang November statt. Morgen und übermorgen wollen die Besten der BDR-Besten ihre Führung im Cup verteidigen.

Rennsport Cross

Achtung! Es muss bei der Anfahrt zur Cross-Ba-Wü am 29.November in Öschelbronn mit Behinderungen gerechnet werden. Am Wochenende der Querfeldeinlandesmeisterschaften ist der Schönbuchtunnel auf der A 81 vom 27.-29.11.2015 gesperrt.

 
Straßenmeisterschaft von Baden - Württemberg 2016
nach Keltern-Ellmendingen vergeben. Der Winzerort wird am 8. Mai 2016 wieder zum Mekka der Radrennsportler.

Einmal mehr war die Mehrzweckhalle in Keltern-Dietlingen Schauplatz der Gesamtsiegerehrung des BAWÜ-Schüler-Cups. Die Projektleiter des BAWÜ-Schüler-Cup Michaela Boos, Wolfgang Waldhoff und Karl-Heinz Kaiser freuten sich sehr, dass sie über 180 Gäste aus Baden-Württemberg beim Ehrentag des Radsportnachwuchses begrüßen konnten.

Die Planung für den BaWü-Schüler-Cup 2016 läuft. Rennveranstalter haben noch die Möglichkeit sich zu bewerben.

Der erste Sichtungslehrgang für die Schüler U15m und w und weibliche Jugend wird vom 30. Oktober bis 01. November 2015 in der Landessportschule in Albstadt stattfinden. Themen werden die allgemeine Trainingslehre, Krafttraining und allgemeine Athletik sowie Radtraining auf dem Mountainbike beziehungsweise Cross-Rad sein.

Alles Gute und die besten Wünsche für Gesundheit und ein langes Leben! Landestrainer Hartmut Täumler, dienstältester und erfolgreicher Rennsport-Trainer beim Württembergischen Radsport Verband, wird heute 65.

 

Der Radsport-Weltverband hat letzte Woche im Rahmen der Rad-WM in den USA auch die Terminplanungen für 2016 verabschiedet. „Als weltweit einziges Etappenrennen für U-19-Juniorinnen sind wir im Weltkalender präsent. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal erster Güte und ebenso werden wir in der Szene weltweit wahrgenommen“, freut sich Uli Bock vom Organisationskomitee sichtlich.

 

Nach sieben Etappen fand die 7. Radsport-Schlecht-Schnupperserie 2015 für Mädchen und Buben von 5 - 15 Jahren im Radrennsport ihren Abschluß.

Auch in diesem Jahr konnten die Vereine des Radsportkreises Zollern-Eyach mit der Resonanz zufrieden sein: fast 90 Kinder testeten ihr Talent im Radrennsport.

 

Die Jugend männlich:

 

Marius Mayrhofer ( RV Gomaringen ), Felix Engelhardt ( SSV Ulm ) und Nick Hartmann ( RSV Öschelbronn ) starteten beim ersten Jugend-Sichtungsrennen der Renn-Saison 2016 auf der Bahn in Frankfurt/Oder.

 

Eine WM-Medaille war für das deutsche Junioren-Team in greifbarer Nähe und doch kam alles anders.

 

Mit der neunten und letzten Etappe in Wangen endete die diesjährige Serie AOK-Serie für Jedermänner und Jederfrauen.

Innerhalb der Serie wurden die Titel um den Baden-Württembergischen Meister für die Hobbyradsportler ausgefahren und vergeben. Teilnehmen konnte jeder interessierte Rennsportler, der nicht im Besitz einer A- oder B-Lizenz ist (Männer) oder einer professionellen Sportgruppe angehört (Frauen).

Das deutsche Juniorinnenquartett hatte sich viel mehr erhofft – am Ende blieben im Straßenrennen der Weltmeisterschaften in Richmond/USA für die WRSV-Fahrerin Liane Lippert (Seerose Friedrichshafen), Christa Riffel (RSV Oberhausen), Lisa Neumüller (SV DJK Kolbermoor) und Lena Ostler (Equipe Velo Oberland) beim Straßenrennen über die 64,9 anspruchsvollen Kilometer nach verpasstem Zug Platzierungen im Mittelfeld.

Max Singer nach Sturz im Einzel-Zeitfahren 25. bei der Juniorenweltmeisterschaft in Richmond/USA - auch mit kaputtem Aufflieger rasend schnelle Aufholjagd

Alles Mitfiebern nutzte nichts - ein früher Sturz beim Rennen gegen die Uhr machten alle Hoffnungen von Max Singer (Wanderer Schorndorf), der im August noch bei der Europameisterschaft in Estland Dritter wurde und damit EM-Bronze holte, zunichte.

 

Der späte Termin für die baden-wüttembergischen Bahnmeisterschaften in Öschelbronn sollte kein Nachteil sein. Die Fahrer und Fahrerinnen des württembergischen und des Radsportverbands boten spannenden Bahnsport und sammelten Edelmetall auf beiden Seiten.

 

Dreimal an der Titelverteidigung vorbeigeschrammt – und trotzdem auf dem Podest der Masters-Weltmeisterschaft im dänischen Aalborg und Hobro im Rahmen des Finales der UCI World Cycling Tour (UWCT/ 03.-06.09.15). Bei der WM für Hobby- und Mastersfahrer starteten auch wieder etliche Sportler aus dem WRSV-Gebiet.

1. Sichtungsrennen Straße 12./13.09.2015

Aktuell fanden am Wochenende die beiden letzten Sichtungsrennen der Saison 2015 in Langenhagen bzw. in Holtensen bei Hannover statt.

Am Samstag stand ein Einzelzeitfahren über 10,4 Kilometer auf dem Programm.

Das Triple ist perfekt - zum dritten Mal sicherte sich Bianca Metz (GSC Bodensee Friedrichshafen/SC Pfullendorf/ BL-Team LV Baden Juniorinnen), die unter anderem auch mit Gruppen des agilen Bodenseeverein Seerose Friedrichshafen trainiert, im bayerischen Frontenhausen den Deutschen Meistertitel der Frauen/Juniorinnen. Biancas Facebookzitat der schnellen Sportlerin, die auch Lizenzrennen meist in der Spitze absolviert: "..bin total euphorisch, aber was zur Hölle mache ich jetzt mit drei Meistertrikots?? (Zwei sind noch von letztem Jahr). Nächster Programmpunkt zum Vormerken fürs Daumendrücken ist die Gehörlosen-Radsport-EM in Belgien, nächsten August."

Hier ihr Bericht vom langen Wochenende mit allem Drum und Dran:

Die Anreise

Das Meisterschaftsrennen am Sonntag in der Nähe von Dingolfing/Bayern ausgetragen. Hierzu kamen circa 15 gehörlose und schwerhörige Radrennfahrer aus ganz Deutschland zusammen. Da es aber am Samstag bereits als weiteren Programmpunkt neben der DM noch eine gemeinsame Trainingsausfahrt mit allen Teilnehmern gab, reiste ich bereits am Freitagnachmittag mit dem Auto zum Gasthof an, in dem alle Sportler und Betreuer der Nationalmannschaft gemeinsam untergebracht waren. Ich wollte mir für die Fahrt in Ruhe Zeit nehmen, hatte keinen Chauffeur und musste mir die Fahrzeit mit Pausen selbst einteilen.

 

Vier Reifen bewegen den Körper, zwei Reifen die Seele


Ich kam schließlich etwas später an als geplant, denn auf der Autobahn gab es immer wieder Stau und es ging zähflüssig voran. Selten hatte ich mehr als 120 km/h auf dem Tacho. Nachdem ich mich in mein Zimmer eingecheckt hatte, gönnte ich mir nur eine kurze Erholungspause, ließ größtenteils alles stehen und schwang mich mit dröhnendem Kopf gleich aufs Rad, um die Strecke fürs Einzelzeitfahren am Sonntag zu besichtigen.

Die Runde mit dem Rad war genau die richtige Idee, denn die frische Luft tat gut und war das komplette Kontrastprogramm zu den beengten Verhältnissen im Auto, das für mich immer wieder ein goldener Käfig ist - man kommt schnell von A nach B, meistens jedenfalls, aber es ist für mich nur ein Transportmittel, und sonst nichts. Ganz getreu dem Motto: "Vier Reifen bewegen/transportieren den Körper, zwei Reifen die Seele". Nachdem ich in Ruhe die Gegebenheiten vor Ort besichtigt hatten, war ich ganz zufrieden mit der Strecke: So gut wie flach, ein paar kleine Kurven und guter Straßenbelag. An zwei Verkehrsinseln sollte jeweils die Wende sein, die Straße breit genug für Radsportler samt Zeitfahrmaschine in beiden Richtungen.

 

Zeitfahrtraining ist brutal


Bereits Ende Juli hatte ich mit speziellem Zeitfahrtraining begonnen, so gut das eben geht, wenn man zuhause und auf nicht abgesperrter Strecke fährt. Da kommt dann schon mal ein Auto, ein Hindernis oder eine Abzweigung dazwischen, wo man dann doch aus Sicherheitsgründen herunterbremsen muss. Trotzdem konnte ich mich im Training immer weiter steigern und war zuversichtlich, bei der DM eine gute Platzierung einzufahren oder sogar den Titel vom letzten Jahr zu verteidigen (obwohl ich keine spezielle Zeitfahrmaschine habe und das normale Rennrad für den Wettkampf herhalten musste). Dazu kommt, dass mir zum Ende des Trainingsprogramms das Zeitfahren sowieso so langsam zum Hals raus hing und ich froh war, nach dem Rennen wieder etwas gemäßigter Rennrad fahren zu können - Zeitfahrtraining ist brutal, 20, 30, 40 Minuten nur volle Kanne am oberen Limit durch die Gegend ballern.

 

Es ging immerhin um den Meistertitel


Nach dem Training machte ich mich frisch und begab mich zum Abendessen. Später kam dann noch ein Teil der anderen Rennteilnehmer, die eine weitere Anreise hatten und deshalb auch nicht am Samstag erst mit dem Auto von zuhause losfahren wollten. Ich legte mich bald ins Bett, da ich von der Autofahrt noch ziemlich kaputt war und nochmal Kraft für das wichtige Rennen sammeln wollte. Es zählte - nur gemessen an den Rahmenbedingungen - nicht unbedingt zu den härtesten in diesem Jahr, war jedoch trotzdem ein wichtiges Highlight, denn es ging immerhin um einen Meistertitel.

 

Samstag - von wegen alles Käse



Am Samstagmorgen frühstückten wir gemütlich, dann kamen nach und nach die weiteren Fahrer, sodass die Gruppe zum Mittagessen hin komplett war. Am Vormittag gab es noch Gespräche und Beratung in der Nationalmannschaft - wir müssen schon jetzt einige Absprachen und Vorbereitungen für die nächstes Jahr anstehenden Gehörlosen-Radsport-Europameisterschaften in Brügge/Belgien (Ende August 2016) treffen. Nachdem wir unser Mittagessen eingenommen hatten, das aus einem Snack aus der hotelinternen Metzgerei bestand (für mich als Vegetarierin ein Käsebrötchen - die sieben Scheiben Käse waren mir irgendwie ein kleines bisschen zu viel!), machten wir uns fertig für eine gemeinsame Trainingsausfahrt über 76 Kilometer.

 

Traktoren sind für komplett Gehörlose eine große Herausforderung


Die Tour führte uns über einige Anstiege und Abfahrten rund um Dingolfing, bei denen wir fleißig Höhenmeter scheffelten. Weil nur zwei Sportler die Route auf ihren Garmin-Fahrrdcomputern hatten, war es etwas schwierig, die Gruppe mit unterschiedlich starken Fahrern so zu koordinieren, dass trotzdem alle einigermaßen zusammen blieben. Ich gehörte zu denen, die die Strecke auf dem Garmin-Gerät hatten und achtete dementsprechend darauf, dass niemand den Anschluss verpasste. Im Großen und Ganzen fuhren wir eine entspannte, pannen- und unfallfreie Runde und die Begegnungen mit gefühlten 100 Traktoren in der ostbayrischen Pampa verliefen alle unproblematisch (was bei völlig gehörlosen sprich tauben Menschen durchaus eine Herausforderung sein kann, die dann den herannahenden Traktor nicht bemerken).

Ich achtete darauf, mein Tempo kontrolliert zu fahren und nicht zu viel Energie liegen zu lassen, die mir dann für das eigentliche Rennen fehlen könnte. Ein paar Sprints waren bei mir auch drin, aber ich raste lange nicht so schnell die Berge hoch wie die Herren der Schöpfung und wollte kühlen Kopf bewahren. Auch wenn mir das nicht leicht fiel und ich eigentlich von Natur aus nicht abgeneigt bin, dann doch mitzumachen und - natürlich - jedes Mal zu verlieren.

 

Bitte mehr gemeinsame Rennen von Gehörlosen- und Hörenden Sportvereinen

 

Am Abend gab es eine Infoveranstaltung vom Fachwart der Sparte Radsport (so etwas wie der Organisator und Koordinator für alle Gehörlosen-Radsportler in Deutschland, insbesondere für die Nationalmannschaft) und von Gottfried Paulus, der früher Fachwart war, an der Gründung des Gehörlosen-Radsports in Deutschland erheblich mitgewirkt hat und heute viele Presseberichte schreibt, sowie die Rennen mitorganisiert. Es soll in Zukunft ein paar Veränderungen geben, nämlich, dass der Gehörlosen-Radsport enger mit dem "normalen", nichtbehinderten Radsport verknüpft wird. Zum Beispiel, indem mehr gemeinsame Rennen von Gehörlosen-Sportvereinen und hörenden Sportvereinen ausgerichtet werden. Darüber gab es eine große Debatte und das Treffen mit fast allen Gehörlosen-Radsportlern in Deutschland war der perfekte Anlass, um mit allen gemeinsam über diese Themen zu sprechen.

 

Es wird ernst - der Sonntag - vor Aufregung schlecht und fünf Tassen Tee



Der Sonntag machte seinem Namen alle Ehre, begann mit strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel, sowie angenehmen 15 Grad um neun Uhr morgens. Bis zum Nachmittag kletterten die Temperaturen sogar auf bis zu 25 Grad, was für uns in dieser Hinsicht perfekte Rennbedingungen bedeutete. Leider bekam ich zum Frühstück kaum einen Bissen runter, weil ich schrecklich nervös war. In der Folge war mir schlecht, was das Problem noch verschlimmerte. Alle saßen in dem Raum und aßen, ich schaute dabei zu und bekam einfach nichts gegessen! Aus purer Verzweiflung trank ich fünf Tassen Tee und hoffte und betete inständig, dass mir diese Energie für das Rennen doch wenigstens reichen möge. Ich war sehr stolz darauf, nach einer halben Stunde dann sogar einen halben Müsliriegel runterbekommen zu haben. Aber dann war Schluss, ich konnte und wollte kein Essen mehr sehen.

 

Koffer packen und ab ins überfüllte Mini-Dorf - selbst ist die Frau


Nachdem ich die Koffer gepackt hatte und bezahlen wollte, dauerte es sehr lange, bis die Rechnung ausgedruckt war und ich hechtete zum Auto. Wir fuhren in einer Wagenkolonne zur rund fünf Kilometer entfernten Rennstrecke, die noch von allen Seiten zugänglich war. Später wurde dann alles dichtgemacht und abgesperrt. Da wir etwas spät dran waren und es auch länger dauerte, bis wir in dem von Autos und Rennfahrern völlig überfüllten Mini-Dorf einen Parkplatz fanden, hatte ich leider nicht mehr so viel Zeit, um mich warm zu fahren. Die Strecke hatte ich bereits gesehen, was mir mental auf jeden Fall half. Ich machte das Rad fertig, brachte die Startnummern an und rollte bald zum Start. Dort holte ich nochmal tief Luft, ehe ich auch schon ganz vorn an der Linie stand, an der Reihe war und die letzten zehn Sekunden heruntergezählt wurden. Ich startete bei den Frauen als Zweite von dreien. Eigentlich fährt die Titelverteidigerin zuletzt, aber diesmal war die Startreihenfolge vom Veranstalter ausgelost worden und wir konnten keinen Einfluss darauf nehmen. Alle 30 Sekunden wurde ein Starter ins Rennen geschickt.

 

Beine wollten nicht wie der Kopf - müssen aber!

 


Es lief gut, aber meine Beine waren an diesem Tag nicht die besten, das habe ich sofort gemerkt. Zwar kann ich dann trotzdem ordentlich in die Pedale hauen und Druck aufbauen, aber ich merke ständig meine Beine, die eigentlich nicht wollen (sie müssen aber!!). Der Gang, den ich zum Start gewählt hatte, war genau richtig, was mir sofort half, die angestaute Nervösität Schritt für Schritt abzubauen. Ich konzentrierte mich auf die Atmung und raste mit manchmal über 40 km/h über den Asphalt.

 

Totale Stille trotz Brausen des Windes

 

Der Fahrtwind muss furchtbar laut gewesen sein, aber da man im Gehörlosen-Wettkampf keine Hörhilften (Hörgeräte oder Cochlea Implantate) tragen darf, damit alle auf gleicher Höhe mit den vollständig Tauben sind, war es kurioserweise trotz der hohen Geschwindigkeit vollkommen still um mich. Die Zuschauer riefen und klatschten, aber ich hörte nichts. Das irritierte mich anfangs noch, obwohl ich bereits öfters ohne Hörgeräte trainiert hatte und das auch eigentlich nichts Neues für mich war.
Auf dem ersten Teil der Strecke hatten wir mit Gegendwind zu kämpfen, weshalb ich dann nach der Wende in entgegengesetzter Richtung etwas schneller war. Ich sah meine Hauptkonkurrentin und Kollegin der Nationalmannschaft, Isabelle, mit Zeitfahrmaschine, konnte sie aber nicht einholen. Als wir wieder beim Start-/Zielbereich ankamen, kam wieder eine Wende und es ging wieder über den windigen Teil der Strecke weiter. Mein Puls war etwas zu hoch und ich drosselte das Tempo kurz, um nicht Seitenstechen oder ähnliches zu riskieren. In der Trinfklasche hatte ich ein bisschen Cola auf meine Reise mitgenommen, die Beine wurden scheinbar immer besser, ich merkte sie irgendwann gar nicht mehr. Insgesamt fuhr ich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 38,5 km/h.

 

Nicht ganz tot umgefallen, aber fast - mit dem Meistertitel in der Trikottasche


Nach der erneuten Wende ging es wieder auf den finalen Abschnitt der Strecke zurück zum Ziel. Dort fuhren wir an der Wende vorbei und noch rund  100 Meter weiter, über die Ziellinie. Ich hatte Isabelle nicht eingeholt, aber jedes Mal bei der Wende subjektiv den Eindruck, dass ich näher herangekommen war. Am Ende war es knapp, doch ich hatte 30 Sekunden Vorsprung auf Isabelle herausgefahren. Das wusste ich noch nicht, stattdessen rollte ich nach der Ziellinie noch weiter, bis das Rad zum Stillstand kam, und fiel dann tot um. Nein, das nicht ganz. ;-) Aber ich lag erst mal fünf Minuten auf dem Boden und bekam keine Luft. Irgendwann konnte ich mich setzen, und nach und nach waren auch die anderen Gehörlosen-Radfahrer durch. Ich wollte aufstehen und eine Runde locker ausfahren, doch meine Beine wollten nicht und ich wartete nochmal ein paar Minuten. Danach klappte es.

 

Ziemlich bald nach dem Rennen kam die Siegerehrung und das Geheimnis um die Meistertitel wurde gelüftet.


Bei den Männern wurde ein erbitterter Kampf zwischen Jan und Steffen geführt (die beiden fuhren anschließend wieder zusammen mit einem gemeinsamen Auto nach Hause - oh je!), und diesmal musste Steffen seinen Titel an Jan abgeben.

Bei den Frauen hatte ich knapp gewonnen, und bekam mein drittes Meistertrikot zum Einrahmen (zwei sind noch von letztem Jahr).

 

Keine Duschen an der Rennstrecke, aber Wassermarsch unterwegs

 

Nach der Siegerehrung packten wir zusammen und fuhren zu einem nahegelegenen Gasthof, um uns noch für die teilweise weite Heimreise zu stärken. Gegen 14 Uhr fuhren wir dann alle in verschiedene Richtungen los. Ich machte in Landshut, wo ich ohnehin durchfahren musste, noch einen Abstecher zu Thomas, einem Radkollegen. Dort duschte ich und aß noch ein Stück Kuchen, denn das alles hatte es diesmal an der Rennstrecke leider nicht gegeben, obwohl sonst alles tipptopp organisiert war. Keine Unfälle, keine Stürze, keine Autos auf der Strecke. Wenn man dann verschwitzt mit dem Auto nach Hause fahren muss, ist das nicht so angenehm.

 

Flashback ans letzte Jahr - Traktorfahrer fuhr fast Amok


Ich war übrigens auch froh, keine erneute Bekanntschaft mit dem Traktorfahrer zu machen, der voriges Jahr mit seinem Boliden samt Anhänger beim Gehörlosen-Straßenrennen in Landshut auf die Strecke gefahren war, rabiat die Absperrungen durchbrochen hatte und dann einige der gehörlosen Teilnehmer gefährdete. Ich konnte damals in den Acker ausweichen, mir passierte nichts. Trotzdem war ich "ein Fall für die Polizei" und wurde bei Gericht als Zeugin vorgeladen, weil der Landwirt seine Strafe nicht zahlen wollte und damit vor Gericht zog. Meine Aussage war so belastend, dass er dann doch zahlte. Jedoch war er in diesem Jahr, als das Rennen wieder stattfand, auch wieder um die Strecke anwesend, und als ich mich warm fuhr, kam er mir mit seinem Traktor plötzlich bedrohlich nahe. Für die DM rechnete ich nicht mit seiner Störung, da es nicht seine Felder waren, aber sicher sein kann man sich ja nie...

 

Zuhause brach der große Jubel aus


Nach der kurzen Pause bei Thomas fuhr ich dann Richtung Heimat, diesmal ohne Stau und relativ zügig. Allerdings brauchte ich dann während der Fahrt selbst mehr Pausen als bei der Anreise, da ich vom Wettkampf einfach noch total platt war. Zuhause brach der große Jubel los, vor allem bei meiner Oma, die ja mein allergrößter Fan ist.

Ich freue mich über den dritten Meistertitel in Folge und bedanke mich bei allen Freunden, Bekannten, Kollegen, Unterstützern und Sponsoren für die tolle Unterstützung und Anteilnahme in jeglicher Form!! Insbesondere auch bei Held Akustik und meinem Gehörlosen-Verein, dem GSC Bodensee und Holger Nagel für die finanzielle Förderung. Ohne euch wäre das alles gar nicht möglich!! Auf eine erfolgreiche EM-Saison 2016.

 

Weitere Infos:

- in Facebook: https://www.facebook.com/dgs.radsport
- offizielle Homepage des Deutschen Gehörlosen-Radsports: http://www.dgs-radsport.de/
- Homepage meines Gehörlosen-Vereins, dem GSC Bodensee: http://www.gsc-bodensee.de/welcome/
- oder auch einfach mal nach "Bianca Metz" googeln...

 

Text/Foto: Bianca Metz

 

 

Bekanntmachung des Bund Deutscher Radfahrer*   (Frankfurt, 11. September 2015)


Aus- und Weiterbildungslehrgänge für Sportliche Leiter

Der Bund Deutscher Radfahrer führt in der Saison wieder Aus- und Weiterbildungslehrgänge durch, die zum Erwerb einer
Sportlichen Leiter Lizenz berechtigen.
Teilnahmevoraussetzung ist die Mitgliedschaft in einem dem BDR angeschlossenen Verein oder Profi-Sportgruppe sowie ein
Mindestalter von 18 Jahren zum Zeitpunkt des Lehrgangs.

 

 

Vier Tage „Lotto Belgium Tour 2015“ - die internationalen Frauenrundfahrt durch Belgien mit insgesamt 402 Kilometern war für die Juniorinnen des Team Mangertseder-WRSV (Zweitjährige waren startberechtigt) kein Zuckerschlecken, aber bester Erfahrungsaustausch.

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